// Eingangsbereich + Hauptbereich in Lunas Wohnung

"Nemo, sie spielen nicht fair", mit einem sanften schmunzeln wurde er bedacht. "Ich werde wohl in meiner Muttersprache denken müssen... was für ein böser Retter Sie doch sind, Nemo!". mit vorgespielter Empörung, die nur wenige Augenblicke anhielt!- wurde seufzend der Kopf leicht geschüttelt, ehe ein leichtes kichern der Kehle entwich. Welches jedoch so gleich erstarb als warme kräftige Finger einige Haarsträhnen hinter das Ohr strichen. Aus etwas geweiteten Augen wurde erstaunt zum älteren geblickt. Warum? Die Erklärung, dass Ohren individuell sind erklärte es nicht wirklich. Waren etwa Ohren sein Fetisch? Oder wollte er nur mehr von ihrem Körper sehen? Vielleicht ja eher vom Hals? Leicht fragend wurde der Kopf leicht zur Seite geneigt, doch sie kam nicht umhin und genoss diese kurze Berührung. °Was für ein süßes Lächeln..°, natürlich dachte sie auf englisch und wollte seine Reaktion sehen. Sich leicht von ihm entfernt wurde in Richtung Schlafzimmer gehumpelt.

Schon bald war das Heiligtum, ihr Schlafzimmer, erreicht! "Wundervoll.", leicht angestrengt schnaufend wurde das Bett soweit her gemacht das ihre Gebrechen sie beim schlafen nicht zu stark beeinträchtigen würden. "... ich weiß, aber um des Anstandswillen wäre das nutzen eines Schlüssels besser. Und wer weiß wie ich euch sonst begrüßen würde? Oder dünkt mir Sie wünschen bekanntschaft mit einer meiner Gusspfanne zu machen...", dies war bei weitem kein Scherz. Müde fuhr Luna sich mit der rechten durch das Gesicht. Danach wurde sich etwas unhandlich von der Oberbekleidung entledigt sodass man nur noch ein Top mit einem BH trug. Die Beinbekleidung wurde nicht angerührt. Langsam die Hand vom Gesicht genommen legte sie sich in das Bett, davor den Wecker stellend. "Sie bekommen einen Schlüssel.", darüber ließ sich nicht debartieren. Und dies konnte man ihrer Stimme deutlich entnehmen.

"Danke, auch ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe und Nemo...", ein zärtliches dankbares Lächeln zierte ihr Gesicht. "Danke das Sie auf mich acht geben....", und nachdem zärtlich gehauchten Satz wurden die Augen geschlossen und Luna schlief ein. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Der Wecker war auf knapp 2 Stunden vor Sonnenuntergang gestellt.

Als Luna sich bis auf BH und Top auszog, hielt Nemo kurz die Luft an. Er war bereit sich abzuwenden, doch Luna unternahm nichts weiter, was ihn in Verlegenheit bringen konnte. Sie legte sich hin und schlief schnell ein. Einen Moment lang beobachtete er sie noch und dachte bei sich, dass sie auch bequemer in einem Schlafanzug hätte schlafen können. Er wäre ihr nicht böse gewesen, wenn sie die Tür zum Schlafzimmer dafür geschlossen und vorher 'Gute Nacht' gesagt hätte.
Andererseits ... Ihr Anblick in diesem luxuriösen Schlafzimmer, diesem Bett war schon eines andächtigen Blickes wert! Irgendwie passte Luna in dieses geschmackvolle Ambiente. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er diese Gedanken hegte und sie betrachtete. Dann bewegte er sich lautlos und schloss die Tür. Er musste sie nicht die ganze Nacht über betrachten. Es gab einfach Dinge, die in der Fantasie noch interessanter sein konnten als in der Realität. °Böser Junge!°

Er schloss die Tür, aus ihrer Perspektive: von außen. Nemo befindet sich wieder eindeutig im Eingangsbereich/ Wohnzimmer, deshalb die nächsten paar Sätze dort.

Luna bekam nicht mit wie der Gen 1 das Schlafzimmer wieder verlassen hatte. Zu müde um solche Dinge zu realisieren driftete sie sehr schnell in das Reich der Träume ab und konnte sich nun endlich von den Strapazen erholen. Hier, in denn eigenen 4 Wänden, im eigenen Bett und nicht weit den Retter von einem Gen 1 vermittelte das Unterbewusstsein das man endlich in Sicherheit war. Das nichts und niemand einem gefährlich werden würde. Das niemand sie holen käme, keine Untersuchungen, keine widerlichen Hände die nach einem griffen, keine Gewalt, keine unangenehme Anwesenheit von Fremden die in einer kein lebendes selbstständiges Individium sahen sondern ein Versuchobjekt. Etwas was man für geschmacklose Pläne nutzen konnte. Ein leises schnaufen verließ Luna's Kehle, die geschlossenen Augen verengten sich als Luna sich im Bett nach einigen Stunden zu regen begann. Mit der Zeit wurde der Schlaf immer unruhiger, dass leise schmerzhafte schnaufen wandelte sich zu einem wimmern. Der Kopf wurde hin und her geworfen, die Glieder versteiften sich kurz während es den Anschein machte als würde sie im Schlummer sich gegen jemanden zur Wehr setzen. "Nein...", in der russischen Sprache wimmernd wurde der Hinterkopf in das Kissen gedrückt. "... Finger weg...", schmerzhaft das Gesicht verzogen schrak Luna aus dem Traum mit einem fast erstickten Schrei auf.

Erst war sie verwirrt als sie die Einrichtung des so vertrauten und geliebten Raumes erblickte. Tränen rannen der Russin über die Wangen und verschwanden in den wirren platinblonden Haaren. °Wie bin ich her gekommen?°

In dem Moment ging schon die Tür auf und Nemo stand auf der Schwelle ihres Reiches. Er hatte sie gehört. Natürlich hatte er sie gehört. Ihr Aufwachen passierte im gleichen Augenblick, als sie hochschreckte.
Nemo fragte besonders leise und bewusst mit einer angenehmen Stimme, ob alles in Ordnung wäre. Das es das nicht war, konnte auch ein Blinder mit Krückstock erkennen. Aber er wollte einfach nicht, dass er sie nun noch zusätzlich erschreckte. Sie schien seine Stimme vorhin ja als ganz angenehm empfunden zu haben. Insofern war das eine rein rhetorische Frage. Doch Nemo sah sie aufmerksam an. Ein Albtraum? Erinnerte sie sich im Schlaf daran, was ihr passiert war?

Manchmal war Nemo wirklich einfach dankbar, dass er meist nur ruhte und nicht schlief. So behielt er mehr Kontrolle über seine Erinnerungen und alles, was ihm im Kopf herumspukte.

"Kann ich helfen?", setzte er nach.

Die anfängliche Überraschung darüber das man sich in den eigenen vertrauten 4 Wänden befand schwand langsam als die Erkenntnis kam das man befreit worden war und dies kein Traum und auch keine Illusion war, sondern die Realität! Langsam bannte sich erst eine Träne und dann eine Zweite und dann immer mehr ihren Weg aus dem Augenwinkel und ließen das Sichtfeld der Russin langsam verschwimmen. Ein leises schluchzen folgte während Luna, mit einem verrückt hämmerndem Herzen in der Brust, ihren Kopf in Nemo's Richtung hob nachdem seine Stimme erklang und eine zitternde Hand nach diesem ausgestreckt ihm sogleich signalisierte er möge bitte zu ihr kommen und sie in seine Arme schließen. "Lass mich nicht allein. Lass mich jetzt bloß nicht alleine...", seine Stimme war sehr angenehm und vermittelte einer nur Sicherheit. "Bitte... komm her. Geh nicht weg. Ich... ich kann jetzt nicht alleine bleiben...", zitternd und leise, von Angst erfüllt, verließen die Worte sehr langsam ihre Lippen. Ob es ihr gut ging? Oh nein, bei weitem nicht.

Nemo bemerkte, dass die junge Frau, die so stark sein wollte, gerade sehr litt. Was auch immer ihr passiert war, sie hatte es noch lange nicht verarbeitet! Und gleichzeitig war sie drauf und dran, sich mit ihren Ideen und Vorhaben in vermutlich ähnlich üble Situationen zu manövrieren, wie die, unter dessen Erfahrungen sie gerade litt.

Dennoch konnte er gerade gar nicht anders. Er wollte gerne helfen. Also schloss er die Tür hinter sich wieder und schritt zum Bett. Dort nahm er ihre Hand und zog sie zu sich, tröstend und fest in seine Arme. Sie sollte sich erst einmal beruhigen! "Du bist nicht alleine, Luna!", sagte er und bemerkte sofort, dass er das 'Miss' weggelassen hatte. Ihm war es egal!

Er nahm sich vielleicht zwei Minuten, in denen er sie so hielt. Dann legte er sie zurück in ihr Bett und schwang sich hinter sie. Er legte sich an der Mondfrau Rücken dicht hinter sie, umschlang mit einem Arm erneut ihren Körper auf Hüfthöhe, nachdem er sie beide zugedeckt hatte.

"Schischt! Es ist ja gut. Du bist nicht allein!" Obwohl sich ein Teil von ihm deplatziert vorkam, weil er mit einer Waffe oder seinen Händen als Waffe wirklich besser umgehen konnte, als mit einer verängstigten jungen Dame, war da ein anderer Teil von ihm, der dieser Reaktion natürlich und sinnvoll fand. "Wenn du willst, erzähl mir alles - du kannst aber jetzt auch schlafen. Ich werde bleiben, bis Du wieder wach wirst, ok?"

Soviel zu seinen eigentlichen Plänen. ...

Wie konnte man auch etwas verarbeiten wenn man erst vor wenigen Stunden aus der Gefangenschaft befreit worden war? Es würde einiges an Zeit brauchen, auch wenn Luna sich stark geben wird, wird sie eine Weile leiden. Doch das Erlebte war nicht Anlass genug sich vor der Welt zu verbergen oder Rachegedanken über Bord zu werfen. Im Falle das man sich versteckte, dass Leben mied, gab man den Schweinen Macht über einen und das Selbstwertgefühl litt darunter auch sehr.

Nemo setzte sich an den Bettrand und nahm die zitternde und verängstigte Luna in seine Arme. Langsam überkam die junge Frau eine kleine Spur von Ruhe. Das vor Angst hämmernde Herz begann sich langsam zu beruhigen, doch schlug es bis auf weiteres immer noch zu schnell und die Pupillen waren bis auf weiteres vor Angst geweitet während Luna ihren Kopf an seine Halsbeuge lehnte und seinem ruhigem Herzschlag lauschte. "... danke...", für Menschenohren ein kaum hörbares seufzen, aber für die hochsensiblen Ohren deutlich hörbar, wurden die Augenlider langsam geschlossen während versucht wurde den eigenen Herzschlag an seinen anpassen.

Doch die Entspannung die sich langsam über sie ausbreitete wich als Nemo sie wieder ins Bett zurück legte. "Warte!", schon beinah ein panischer Ausruf entwich der Kehle, bei dem zur selben Zeit die Augen aufgerissen und nach seinem Arm gegriffen wurde. Sich aber wieder entspannend als Nemo sich hinter sie ins Bett legte wurde die Hand von seinem Arm genommen und verschwand unter der Decke. Nicht alleine? Erleichtert wurde ausgeatmet. "Hast du wirklich Zeit dafür?", der Arm um ihren Körper auf Hüfthöhe wurde als angenehm empfunden. Wie auch die enge Nähe. "Ich kann nicht schlafen. Auch wenn ich es so gern möchte...", ein fast niedergschlagener seufzer verließ die Kehle während starr an die edle weiße Wand mit Goldornamenten geblickt wurde. Er war bereit zuzuhören? "Neben mir war auch eine andere Stammesgefährtin entführt worden.", ein kurzes schweigen folgte. "Wir besuche... besuchten hier in den Staaten den selben Kurs an der Uni.", die Augenlider senkten sich leicht, die Stimme ein flüstern während die Erinnerung wieder stärker wurden. "Wir wollten eine Abkürzung zu einem Geschäft nehmen und wurden überwältigt. Es ging alles zu schnell... Ich kam in einer Zelle, an beiden Beinen angekettet, zu Bewusstsein. Ich weiß nicht wie lange ich in der Zelle war oder aber wie lange ich ohne Bewusstsein war. Ich weiß nur das die Entführer sich an Oana vergingen. Ich sah sie selten, ich hörte sie häufig schluchzen, musste mitverfolgen wie sie jedesmal geholt wurde, nicht selten mit Gewaltanwendung. Und dann kam ich an die Reihe. Ich war im Halbschlaf als aufeinmal mehrere Personen in die Zelle kamen und mich jemand mit Chloroform lahm legte.", wieder wurde geschwiegen während Luna ihren Rücken leicht an seine Brust drängte, abermals die Untersuchungen vor dem geistigen Auge sehend verkrampfte sich die junge Frau kurz, was vom Körper mit einer kurzen Schmerzwelle quitiert wurde. Schmerzhaft schnaufend, die Zähen zusammengebissen, wurde langsam mehrmals geatmet um sich zu beruhigen. "Wieder bei Bewusstsein fand ich mich auf einem Seziertisch wieder. An Armen, Beinen und Schultern wurde ich von Männerhänden an Flucht und Gegenwehr gehindert... widerliche, fette Hände... ich war.... nackt.", wieder wurde geschwiegen während ein angeekeltes schaudern durch den Körper ging.

Sie konnte es nicht sehen, aber als sie erwähnte, sie wäre nackt gewesen, schloss Nemo seine Augen. Er versuchte sich zu entspannen und den Blutduft der Gefährtin zu ignorieren. Ihre Angst verlieh diesem eine noch andere Note, was ihm half so dich bei ihr keinen Unsinn zu machen. "Erzähl weiter!", sagte er mit tiefer, fast lautloser Stimme in ihr Ohr. "Wie bist du entkommen? Weißt du wo das war?" Vielleicht musste dort noch aufgeräumt werden. Er hoffte es beinahe, doch da sie weitgehend wohlbehalten von seinem Arm umschlungen in ihrem Bett lagen, hegte der sachlichen Zweifel daran. Andererseits - wenn sie gerettet worden war, war die Tatsache, dass sie allein durch die Straßen gelaufen war und nicht in einer sicheren Zuflucht verblieben war, wohl ihrem Starrsinn zu verdanken!
Andererseits ... Sie war ja jetzt ziemlich in Sicherheit, wenn er sich selbst aus der Gleichung ausklammerte. Und das wagte er noch zu tun! Wenn möglich, sollte sie ihm alles erzählen. Er wollte es wissen. Doch das war nur ein Aspekt. Sie sollte auch wieder einschlafen können.

Die Augen geschlossen wurde die Luft leise durch die Nase ausgestoßen, während die Erinnerungen vor dem geistigen Auge nochmals abliefen. Nackte Haut lag auf kaltem glatten Metal. Widerliche Pranken die eine am fliehen hinderten und Ein unangenehmes schaudern ging durch den Körper. "Weiter?...", der warme Atem kitzelte am Ohr und seine leise Stimme plus Nähe und Anwesenheit nahm den Erinnerungen etwas mehr an Kraft, und weckte das Verlangen seine Lippen auf ihrem Hals zu spüren. Eine kurze Welle der Lust überkam sie wegen welcher sie wollig seufzte°Am liebsten würde ich ihn....°, der Gedanke wurde verbannt und die Erzählung aufgegriffen. "... man nahm mir Blut ab.", langsam wurden die Augen geöffnet und die rechte Hand legte sich auf den Unterarm des Älteren. "... drehte mich auf die Seite nur um mir bei vollem Bewusstsein Knochenmark abzunehmen. Man hielt mich im Schraubstockgriff fest.", die Worte waren ein leises flüstern während die Erinnerungen das Mondmädchen im griff hatte. Es war deutlich raus zuhören das es nicht so einfach War das erlebte letztendlich in Worte zu fassen. "Ich wurde abgetastet, jeder... ", sie stockte und biss sich beschämt auf die Unterlippe. Wut, Eckel und Scham ließen sie erschaudern. Nach kurzem wurde fortgeführt. "Mein Körper wurde geknetet. Meine Peiniger waren sich dessen bewusst das ich Ihnen ausgeliefert war.", der Herzschlag beschleunigte. "Und hier begann ich mich zu wehren. Begehrte auf, wand mich mit Schmerzen auf den Pranken biss einem meiner Peiniger bei der Verteidigung 2 Finger abbiss und dafür mit Schlägen und Tritten in einen weiteren Untersuchungsraum überführt wurde...."

Menschen konnten grausam sein. Vampire auch! Er verdrängte seine Taten als Jugendlicher nicht, er wusste genau was er alles getan hatte und irgendwie konnte er die junge Frau, in dessen Rücken er jetzt lag, verstehen. Ihre Angst nachvollziehen. Sicherheitshalber ließ er etwas lockerer, beim Umschlingen. Warum vertraute sie ihm nur? Warum ausgerechnet ihm?

"Lass Dir Zeit, Luna", sagte er.

Und mutig war sie auch noch. Ohne Betäubung eine Knochenmarksentnahme - und sie hatte sich gewehrt! Erfolgreich! Ein Wesen voller Widersprüche. Innerlich stark, mental angreifbar. Was ja aber wohl verständlich war, in ihrer Situation. Sie hatte Glück gehabt, dass sie das ohne Lähmungen als Folge überstanden hatte!

Sollte er sich gerade Sorgen um seine Finger machen?! Nun, er würde vorsichtig bleiben, nur sicherheitshalber, verstand sich!

"Was geschah weiter?" Nemo fragte nicht aus Neugier. Es sollte angeblich helfen, über solche Erlebnisse zu reflektieren und er würde besser verstehen, wer seine Mondfrau wirklich war. Seiner Stimme war eine gewisse Wut anhörbar. Eine Wut, die sich nicht gegen Luna richtete und erstaunlicherweise gegen die Männer gerichtet waren, die sie so behandelt hatten. ...